Villach und der 2. Weltkrieg – vom Nationalsozialismus
zum Wiederaufbau
Kaum eine andere Stadt Österreichs – mit Ausnahme des kriegswichtigen Industriestandortes Wiener Neustadt – ist schwerer als Villach durch den Bombenkrieg getroffen worden. Fliegeralarm wurde vom Juli 1944 bis April 1945 aufgrund des bedeutenden Bahnknotenpunktes fast zum Dauerzustand. 1300 Häuser wurden vernichtet oder schwer beschädigt und an die 300 Bewohner fanden den Tod.
Mit dieser zeitgeschichtlichen Führung wollen wir einen Bogen spannen vom Ende des 1. Weltkrieges hin zur politischen Situation in Kärnten nach 1920. Damit verbunden der Themenschwerpunkt Austrofaschismus, Antisemitismus und frühe Aktivitäten der Nationalsozialistischen Partei in Kärnten bis zum Einmarsch Hitlers 1938.

Als am 08. Mai 1945 britische Panzerspitzen in die Stadt einfuhren, wurden sie mit Erleichterung empfangen, da die Bevölkerung, durch die Schrecken der Kriegsjahre erschöpft und zermürbt war. Die britische Besatzung und die Stadtvertreter standen vor der schweren Aufgabe, die Bevölkerung mit Lebensmitteln und der notwendigsten Infrastruktur zu versorgen.
Mit den 50iger Jahren kam der wirtschaftliche Aufschwung und die Unabhängigkeit für Österreich.

70 Jahre nach Kriegsende und 60 Jahre seit der Unterzeichnung des Staatsvertrages erscheint es sinnvoll und angemessen, diese Themen im Rahmen einer Stadtführung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der Erzählbogen wird gespannt von:
- damals völkisch national eingestelltem Turnverein
- vorbildliche Aufarbeitung der Fehler der Vergangenheit am Beipiel Alpenverein
- Anschluß
- Zerstörung, Bombenkrieg,
- Tagebuch der Villacherin Gertrud Tschamer,
- Trümmerfrauen,
- Antisemitismus an der Schule, Bücherverbrennung, Lehrersuizide
- Rassengesetze,
- Hunger, Lebensmittelkarten,
- Wiederaufbau und Neubeginn,
- Migration,
- Denkmal der Namen
Basierend auf den Aufzeichnungen:
der Museumsjahrbücher von Dr. Neumann,
Dr. Werner Koroschitz – Mythen in Rot-Weiß-Rot
Nationalsozialismus in Kärnten – W.Koroschitz/Nadja Danglmaier
Im besten Einvernehmen – Mag. Alexandra Schmidt/Dr. Werner Koroschitz
Vielen Dank auch an das Villacher Stadtmuseum für das Bildmaterial.